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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 455

1824 - Herborn : Krieger
Bundesgenossen beraubte Spanien noch eine Zeit lang forcgeführr und endlich in dem auf der Fa- sanen -insel abgeschlossenen sogenannten pyre- naischen Frieden (im I. 1659) bedeutende Abtretungen in Artois, Flandern, Luxemburg und im Hennegau erlangt. Damit aber be- gnügte sich die Vergrößerungssucht Ludwigs Xiv. noch nicht; vielmehr war sein ganzes Augenmerk darauf gerichtet, die spanischen Niederlande an sich zu bringen. Die vereinigten Ntederlan- de täuschte er durch einen Vertrag (im 1.1662), nach welchem jene mit des Königs Philipp Iv. Ableben in einen Freistaat unter ihrer beidersei- tigem Schutz umgebildet werden sollten. Als aber der Tod Philipps wirtlich erfolgt war, trat er mit seinen Ansprüchen öffentlich hervor und ließ durch ein Heer unter Türenne mehre bedeutende Orte in den Niederlanden, so wie durch den Prinzen Conds in Burgund besetzen. Dadurch aulgeschreckr schlossen die Nted'erlande mit Groß Britannien den Frieden zu Breda (im I. 1667) und tra'cn mir ihm und Schwe- den in der sogenannten T r i p p l e-A l l i a nz zu- sammen, durch welche Ludwig Xfv. zu dem Fr i. den zu Aachen (2tenmai 1668) genöthigt ward, der ihm indessen einen Theil seiner Ero- berungen sicherte. War es bisher bloße Herrschsucht gewesen, was die Schritte Ludwigs Xiv. geleitet hatte; so war es nach diesem Frieden Rachgier gegen die vereinigten Niederlande, was seinen gehei- men Umtrieben mehr Thätigkeit und Bewegung, seinen öffentlichen Unternehmungen einen küh- nern Schwung gab. Die Tripple-Allianz war bald durch seine kunstreichen Negotiationen auf- gelöst. Alsdann ward mit Karl Ii. von Eng- land ein geheimes Schutz- und Trutzbündnlß

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 65

1869 - Hildburghausen : Gadow
65 Größe. 10,000 id Meilen. Bodengestalt. Größtentheils Hügelland, der Süden gebirgiger. Außer den Pyrenäen und Alpen reicht kein Gebirg über die Schneelinie. Gebirge: die Pyrenäen (f. Spanien), die Sevennen (höchster Gipfel über 6000'), die Alpen (hier mit Höhen über 13,000'), der Jura mit über 5000' hohen Bergen, die Vogesen (Bärenkopf 4300') und die Ardennen, 1800' hoch. Flüsse: Die Seine (Sähne), von den Goldhügeln bei Dijon, mündet in den Canal; die Loire (Loahr) von den Sevennen, und die Garonne oder Gironde (Schi- rongd) von den Pyrenäen münden in den biskayschen Busen; der Rhone, am Fuße der Furka in der Schweiz entsprin- gend, fließt ins Mittelmeer; der Rhein ist Grenzfluß gegen Deutschland; auch Mosel, Maas und Schelde quellen in Frankreich. Klima. Im Ganzen mild und angenehm. Der Süden bringt noch Oliven hervor, weiter nördlich gedeiht noch der Mais und der Wein (Champagner). Produkte, denen Deutschlands ähnlich. Thiere. Span. Fliegen, in den Pyrenäen und Alpen Bären und Wölfe; Steinböcke und Gemsen selten. Pflanzen. Getreide, Kastanien, Obst, Wein, Oliven. Nicht hinreichende Waldungen. Mineralien. Eisen, Steinkohlen, Salz. Einwohner. 38 Mill., meist katholisch. Die Fran- zosen sind sehr geschäftig, beweglich, gesprächig, gesellig, ehrliebend, beherrschen ganz Europa durch die Mode. Han- del und Gewerbe sind blühend. Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Seiden-, Zuckerfabr. u. s. w. Im Elsaß wohnen Deutsche. Elsaß und Lothringen gehörten früher zum deut- schen Reiche. Frankreich wird in 89 Departements eingetheilt. Eisen- bahnen durchziehen es nach allen Richtungen. Berühmte Männer: Der edle König Heinrich Iv. (1600), der den Resormirten durch das Edikt von Nantes (Nangt) freie Neligionsübung gewährte und jedem seiner Bauern Sonntags ein Huhn in den Topf wünschte; L u d.w i g Xiv., der den Elsaß 1648 an sich brachte, 1681 Straßburg nahm, 1689 die Pfalz verwüsten ließ; Ludwig Xvi., gestorben 1793 auf der Guillotine als Spfer der 1789 ausgebrochenen Revolution; Napoleon I., der Eroberer und Begründer des ersten Kaiserreichs 1804; Napoleon Iii , jetziger Pkter, Leitfaden. £

3. Geschichtsbilder für die Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 53

1896 - Berlin : Rentel
— 53 — Schweppermann zwei." Und so wurde denn das übrige Ei dem biedern Schweppermann vorgelegt. — Friedrichs Bruder, der Herzog Leopold, stritt weiter gegen Ludwig. Dieser aber versöhnte sich mit Friedrich, und entließ ihn, damit derselbe für den Frieden wirke. Da aber Friedrich der Schöne den Frieden nicht herbeiführen konnte, so kehrte er, seinem Versprechen getreu, in die Gefangenschaft zurück. Davon wurde Ludwig so gerührt,, daß er Friedrich zum Mitregenten erhob. Z)er Kurverein zu Hlense. Der Papst aber, der Ludwigs Gegner war, that diesen in den Bann. Da traten die deutschen Kurfürsten auf dem Königsstuhle bei Reuse unweit Koblenz zusammen und erklärten, daß ein rechtmäßig gewählter deutscher Köuig seine Gewalt nur von Gott habe und der Bestätigung durch den Papst nicht bedürfe. Dieser Beschluß wurde später noch dahin erweitert, daß der deutsche König den Kaisertitel führen dürfe, ohne in Rom gekrönt zu fein. 32. Johann Gutenberg und die Puchdruckerkunst. 1440. Hutenberg in Strahtiurg. Johann Gensfleisch, genannt Gutenberg, war der Sohn vornehmer Eltern in Mainz. Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Er wanderte nach Straßburg aus, betrieb dort die Goldschmiedekunst und polierte auch Steine. Außerdem verfertigte er Glasspiegel, die zu seiner Zeit bereits gewöhnlicher waren, als die schon im Altertum bekannten Metallspiegel. Ontenöerg in Mainz. Später zog er wieder nach Mainz, und da er, wie man annimmt, 1440 die Kunst erfunden hatte, bewegliche Lettern aus Metall anzufertigen, die zu Schriftzeilen zusammengesetzt, darauf mit Druckerschwärze abgedruckt und alsdann wieder auseinander genommen werden konnten, so errichtete er in seiner Geburtsstadt eine Bnchdrnckerei. Um zu diesem Unternehmen die erforderlichen Mittel zu haben, lieh er sich von dem Mainzer Bürger Johann Fnst eine Summe Geldes. Im Jahre 1450 begann man zu drucken. Das erste Buch, welches man auf diese Weise herstellte, war eine lateinische Bibel, und zwar in grober Schrift. Wegen des geliehenen Geldes geriet Gutenberg mit Fust in gerichtlichen Streit. Letzterer ver- ©utcnbcrfl.

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 111

1900 - Leipzig : Teubner
30. Ausbild. d. furf. Macht. Ludwig d. Bayer. Friedrich d. Schne. Karl Iv. 111 Gleich in der ersten Zeit feines Waltens wurde feinem Haufe ein Bhmen Mel-groer Erfolg zu teil. Elisabeth, die jngere Schwester des letzten 6ut0tw' Przemysliden, bot feinem Sohne Johann ihre Hand an, worauf Bhmen fr ein erledigtes Reichslehen erklrt, und Johann bald nach der Vermhlung in den Besitz des Landes gefetzt ward. Heinrichs Trachten ging dahin, das Kaisertum in alter Herrlichkeit wieder erstehen zu lassen. Im Jahre 1310 zog er der die Alpen. Der Rmerzug Hier war alles in grter Verwirrung. Ghibellinen kmpften wider 13101313-die Guelfeu, die Znfte gegen die Geschlechter, Stadt stand gegen Stadt, und schon gewann hie und da ein kraftvoller, rcksichtsloser Mann die Gewaltherrschaft (Siguoria). Papst Klemens V. aber hatte seit Die babylonische 1309 feinen Sitz in Avignon^) aufgeschlagen, wo er mehr und mehr unter die Herrschaft des nahen franzsischen Knigs geriet. Viele Italiener empfingen Heinrich mit Frohlocken, fo Dante, der Dichter der Gttlichen Komdie", der vom Kaisertum Friede und Segen fr das zerriffeue Land erhoffte. Jener gedachte erst ohne Waffen-gang die allgemeine Ordnung herstellen zu knnen. Aber es war nicht mglich. Selbst in Rom fand er Widerstand, fo da ihn die ppstlichen Kardinle im Lateran krnen muten. Schon im Jahre 1313 starb er (unfern Siena). 30. Ausbildung der kurfrstlichen Macht (1378), Ludwig der Gayer (13141347) und Friedrich der Schne (13141330), Karl Iv. (13471378). 1. Ludwig der Bayrr (13141347) und Friedrich der Schne (13141330). Das Jahr 1314 brachte dem deutschen Volke ein Doppelknigtum und damit den Brgerkrieg. Die den Habsburgern Doppelwahl geneigten Kurfrsten whlten nmlich Albrechts Sohn Friedrich den 13u" Schnen, die Gegenpartei Ludwig, den Herzog von Oberbayern, jenes Jugendfreund. Der Kampf um die Krone wurde wesentlich in Oberdeutschland Der Thronstreit, gefhrt. Endlich brachte die Schlacht von Mhldorf am Inn die Ent- Schlacht von fcheidnng; Ludwig gewann den Sieg und Friedrich der Schne geriet in aru^borf 1822-Gefangenschaft und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz ge-fhrt (1322). Aber der Krieg wurde von feinen Brdern fortgefetzt, und Papst Johann Xxii. lud den Bayer zur Verantwortung, da er ohne ppstliche Besttigung den deutschen Thron bestiegen habe. Darauf bannte Ludwig gewinnt er ihn und erklrte ihn der Krone fr verlustig (1324). Nun vershnte sich 1324 Ludwig mit seinem Nebenbuhler und gab ihm die Freiheit zurck. Um 1) Die Jahre des Aufenthaltes der Ppste zu Avignon werden mit dem Aus-drucke babylonische Gefangenschaft der Kirche" bezeichnet.

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 306

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 306 — zu. Im westfälischen Frieden kamen zu Schweden ganz Vor- pommern, sowie Stettin, Wismar und die Länder Bremen und Verden. Karl X., der Stockholm und Gotenburg zu Hauptstapelplätzen erhob, errang von Polen die Ostseepro- Vinzenz aber die Kriege Karls Xii. und innere Kämpfe brachten das Land später an den Abgrund! an Rußland ging Finuland, an Hannover Bremen und Verden, und an Preußen Vorpommern, bis an die Peene, verloren. Mit Karl Xiii. erlosch die Linie H o l st ei n - G o t t o rp in Schweden, und sein Adoptivsohn, der Marschall Bernadotte, welcher (1818) als Karl Xiv. aus deu Thron gelangte, vereinigte Norwegen mit Schweden. Seiner segensreichen Negierung verdanken beide Länder die Grundlage ihres gegenwärtigen Handels. Nunmehr haben die beiden Län- der sich politisch wieder ganz getrennt. Die Verbindung mit Schweden und Norwegen wurde durch Beschluß des norwegischen Storthing im Juni 1905 einseitig gelöst und ein dänischer Prinz zum König gewählt. (In Schweden herrscht seit 1872 König Oskar Ii., ein Enkel von Bernadotte.) a. Das Königreich Schweden. 447 862 qkm mit gegen 5 x/a Mill. E. (für 1904 berechnet 5260811). Produktion. Obwohl Klima und Unsuichtbarkeit des Bodens dem Ackerbau im allgemeinen nicht günstig sind, deckt Schweden, infolge einer nach richtigen Grundsätzen betriebenen Landwirtschaft, nicht nur zum großen Teil seinen Bedarf an Getreide, sondern führt noch bedeutende Mengen Hafer nach England aus. Der über ]/ä mit Wald bedeckte Boden bildet für die Bewohner durch die Gewinnimg von Bauholz, wie durch defseu Verarbeitung zu Brettern, die zur Verschiffung nach Deutschland, England und Frankreich kommen, eine einträgliche Erwerbsquelle. Die Viehzucht, trotz ausgedehnter Weiden, aus Mangel an Futter und Stallung i»i Winter, nicht hervorragend, bildet immerhin eine wichtige Be- schäftigung, ist aber im allgemeinen der Einfuhr bedürftig. Dagegen lohnt der Berg- und H ü t t e n b e t r i e b, besonders ans Eisen, welches als das beste geschätzt wird, sowie ans Zink, Nickel, des- gleichen ans Silber. Ebenso reich ist die Ausbeute in den Stein- brüchen an Porphyr-, Granit- und Marmorblöcken, Platten- und Pflastersteinen. Der Fischfang ist erheblich. Die Industrie ist im allgemeinen nicht von großer Bedeutung und auf dem Lande meist Hausindustrie; doch haben sich einige Zweige vorteilhaft entwickelt, wie die Fabrikation von Zündhölzern, die Tabak-, Leder- und Glasfabrikation, die Woll-, Baumwoll- und Leinenindustrie, die Zuckerraffinerie und die Branntweinbrennerei.

6. Theil 2 - S. 402

1827 - Leipzig : Fleischer
402 waren von Silber, und in dem einen lag die Leiche des un- glücklichen Kaisers Heinrich 4. — wurden zerschlagen, die Ge- beine umhergeworfen, und das Silber geraubt. In Wormö wurde der Dom zwar erhalten, aber mit den Leichen derselbe Unfug getrieben, und alle Schätze geplündert. Als einige menschliche Offiziere der Franzosen, durch diese Abscheulichkeiten empört, den Herzog von Crequi, der die Verwüstungen auß- führen mußte, fragten, was denn das Verbrechen der armen Einwohner scy? erhielten sie die Antwort: „der König will es!" und zugleich zeigte er ihnen ein Verzeichniß von 1200 Städten und Dörfern, die noch verbrannt werden müßten. Ucbrigens ist zur Ehre des Königs zu sagen, daß er diese grau- samen Befehle nicht gegeben hatte, sondern vielmehr Louvois, und selbst dieser mag wohl nicht gewollt haben, daß so viele Grausamkeiten begangen würden, als von den Befehlshabern aus Raubsucht oder Nationalhaß verübt worden find. Als Ludwig erst im Sommer desselben Jahres die Schändlichkeiten erfuhr, war er wie vom Donner gerührt; er verwünschte die Herzlosigkeit des Louvois, und schalt ihn so derb aus, daß man es im Vorzimmer hören konnte, ja er schwur, Louvois sollte mit dem Leben büßem, wenn die Zerstörung von Trier, die dieser auch anbefohlen hatte, vollzogen wäre. Geschwind mußte ein Courier nach Trier eilen, und zu Louvois Glück kam er noch kurz vor der Verbrennung der Stadt an. Aber der Minister war durch den Zorn des Königs so erschüttere, daß er gleich darauf plötzlich starb. — So treffliche Generale Ludwig auch hatte, besonders den Marschall von Catinat, so würde er doch gewiß seinen vielen Feinden unterlegen ha- den, wenn diese nur treuer zusammengehalten hätten. Aber darin war Ludwig Meister, unter seinen Feinden Mißtrauen und Uneinigkeiten zu stiften, und endlich mit ihnen einzeln sich zu vergleichen. War nur erst einer gewonnen, so mußten die andern, weil sie einzeln zu schwach waren, bald Nachfolgen. So war es auch dies Mal. Der Frieden wurde 1697 in Ryswik, einem Schlosse bei Haag in den Niederlanden, ab- geschlossen. Ludwig stellte sich großmüthig, indem er alle Er- oberungen dieses Krieges wieder zurückgab; aber er that es

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 190

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
190 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re. ten ungeheure Summen an Buhlerinen und die willigen Diener ihrer Schlechtigkeit. Kleine Fürsten bauten Lustschlösser und Theater für Mil- lionen, die den Unterthanen abgepreßt wurden; ein Hoffest löste das andere ab und eines war kostspieliger als das andere. Alles mußte nach französischem Schnitte sein: Theater, Tanz, Jagd, Musik, Bauten, nichts war schön, wenn es nicht von Franzosen oder wenigstens Ita- lienern angegeben wurde. Für solche Leute war Deutschland ein Berg- werk edlen Metalles, das weidlich ausgebentet wurde. Statt vieler Beispiele, wie es damals in Deutschland herging, nur eines: Der Kurfürst August von Sachsen, ein riesenstarker Mann, ahmte den großen König in Versailles am besten nach; nach dem Muster des Königsbaues schuf er die Morizburg und gab dort Feste, wo jede Pracht aufgeboten und jede Lust zügellos geübt wurde. Gemälde, Statuen und andere Werke der Kunst wurden um ungeheure Summen angekauft und nach Dresden gebracht, eine Menge Kostbarkeiten wurden in dem „grü- nen Gewölbe" aufgehäuft. Als er König von Polen wurde (er er- füllte die polnische Bedingung katholisch zu werden), hob er die sächsi- schen Landeskinder mit Gewalt aus und führte sie gegen die Schweden und Polen, welche Sachsen gar nichts angingen. Sein Minister Flem- ming soll 16 Millionen Thaler hinterlassen, die Buhlerin Gräfin Kosel 20 Millionen erworben haben; Flemming war aber nicht der einzige Minister dieser Art und die Kosel nicht die einzige Buhlerin. Die Ein- künfte reichten natürlich zu einem solchen wahnsinnigen Aufwande nicht hin, es mußten Schulden gemacht werden; zuletzt ließ der Kurfürst fal- sches Geld schlagen und als alles nicht reichte, ging er selbst auf die Thorheiten der Alchymisten ein, welche aus unedlen Stoffen Gold be- reiten wollten; einer brauchte zu lange Zeit und August ließ ihn köpfen; ein anderer aber, Böttiger, erfand das Porzellan, und die Porzellan- fabrik in Meißen trug dem Kurfürsten große Summen ein. Die deutschen Fürsten fragten ihren Landständen gerade so viel nach als der französische König seinem Parlamente; wehe dem, der es wagte, sich auf landständisches Recht zu berufen; ein langjähriger Kerker, oft mit allen Qualen erfinderischer Grausamkeit, war das sichere Loos. So führten in dem größeren Theile Europas Tyrannei und Wollust den Scepter und bereiteten den Nachkommen ein hartes Gericht. Zu Ludwigs Zeit öffneten die deutschen Fürsten dem französischen Geiste die Schleußen; durch dieselben strömte zuerst die vornehme Liederlichkeit nach Deutschland, die Verachtung deutscher Sitte und deutschen Rechts; später zog ein anderer Strom durch das im Zeitalter Ludwigs Xiv. ausge- wühlte Bett, er kam aber nicht vom Throne, sondern aus dem Lava- schlunde der Revolution.

8. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 418

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
418 Ludwig Xv. (Die Pompadour.) Thron zu setzen und dennoch erhielt Frankreich dadurch sichere Aussichten auf die Erwerbung Lothringen«. — Auch konnte nachher (1740) die Gelegenheit nicht vorbei/ gelaffen werden, an dem öfterreich. Erbfolgekriege Theil zu nehmen. Anfänglich sollte diese Theilnahme nur Hülfe für Baiern scheinen, aber auf Preußen- Andrtngen und weil Oesterreich den Kaiser (Karl Vii, von Baiern) hart behandelte, wurde endlich Krieg gegen Maria There- sia erklärt, welche« auch Krieg mit Oesterreich« Alliirten, England, zur Folge hatte. Zu Lande waren die Fran- zosen siegreich; aber zur See triumphirten die Engländer. Nach achtjährigem Kampfe verlohr zwar Frankreich ntcht«, erwarb aber auch feine Vortheile durch den Frieden zu Achen. (1748.) — Nach Fleury'« Tode überließ sich Ludwig Xv der Leitung seiner Uebergeliebten Pompa- dour, welche da« noch übrige Staai-vermögen vergeu- dete und Frankreich mit Oesterreich verband. — (1756 ) — Weil nun Maria Theresia so sehnlich wünschte, den König von Preußen, Friedrich ll, zu demüthigen; so mußte Frankreich auch gegen diesen losschlagen, ob e« gleich schon rnil dem mächtigen England, wegen der Grenzen in Ame- rika, in einem Krieg verwickelt war. Ueberall ging e« für die Franzosen unglücklich. In Deutschland verlohren sie Menschen und Geld und gegen England Flotten und Ko- lonien; e« half ihnen auch wenig, daß Spanien, wegen de« bourbonischen Familienpakt» Theil am Kriege nahm. Dadurch erzeugte sich Unzufriedenheit im Innern; jedoch war die versuchte Ermordung de» König« nur da« Begin- nen eine« Verrückten, de« Pet. Damien«. — Der Friede zu Fontainebleau endigte den Krieg. (1762.) Frankreich mußte Kanada, Kap-Breton, Tabago, St. Vincent, Ss-

9. Theil 4 - S. 1

1880 - Stuttgart : Heitz
Neueste Geschichte. 1789—1880. Kruste Periode. Port dem Anfange der französischen Revolution bis zum Sturze des ersten französischen Kaiserreichs, a789-*8](5). 118. Ausbruch der französischen Revolution. ®Bie große Begebenheiten die Geschichte auch enthält, so zeigt sie doch kein größeres und gewaltigeres Ereigniß auf, als die französische Revolution, durch welche die älteste Monarchie Europas umgestürzt und fast alle benachbarte Staaten in Mitleidenschaft gezogen wurden! Wenn es auch anfangs schien, als betreffe sie nur Frankreich, so haben sich doch ihre Folgen über einen großen Theil der Erde ausgebreitet und auch auf die Zustände unsres deutschen Vaterlandes bedeutend eingewirkt. Die Ursachen dieser großen Staatsumwälzung Frankreichs liegen meist in der früheren Zeit. Ludwig Xiv., welcher mehr als 70 Jahre regierte (1643—1715), hatte durch feine vielen Eroberungskriege und feine Verschwendung das Land in große Schulden gestürzt. Diese wurden unter seinem Urenkel und Nachfolger Ludwig Xv. (1715—74), einem höchst leichtsinnigen und unthätigen Könige, noch bedeutend vermehrt; denn er überließ die Regierung seinen Ministern und ließ sich von nichtswürdigen Weibern leiten. Eine derselben, die Marquise von Pompadour, Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 1

10. Theil 3 - S. 161

1806 - Leipzig : Hinrichs
I Srmifmcf). i6i Stampfen in den 37ieberiant>en unter dem <55rafcti $)?ort£ von ©aci)fen; aber bet Stiebe ju 2tneben (20 2lpr, 1748) vcrfcfyaffre ^rnnfreid) feinen Smvacfcg auf dem Kontinente, fonbern eg erhält nur die, in einem gegen bte (Englänber unatueflief) geführten ©eefrtege ihm entrinnen, o|l* und meftinbtfdjen 'öefi^unqen jurücf. ©eit dem 3af)re i;’45 ;bi$ 1764) behauptete die Sdiarquife von (Pompabour, ein leibenfchaulicbeg, lau* nenvolleö und verfduvenbtrifcbeg Ssbeib, einen er.tfdnebenen (Sünfluß auf den fdjtvachen üuötvtg, der ihre 2lbftd)ten oft felbfi ungern realiflrte. ©ic (iürjte bte Sdiiniiter und &e* nerale, die thre ^>errfd)fuct)t und ihre S3etfdnvenbung mißbilligten, und, gewonnen burcf) ein «Oamfdbreibett bet Kuiferin 3ftaria S^erefia, berorrfte fte die plb^lt'cbe 2len* berung bes von 9?idjdieu ¿uerrt mit ftdjerm £acte behaupteter? politifd)crt ©p(tems Sranfretchs , und veranlagte die 2ii* - lianj Stanfreid)$ mit Oefiretcf), die im Häufe b?S jtebenja^rigen Krieges Sianfteidj fo nachteilig würde, ot>ue ihm im Stieben einen £rfafj für feine 2(ufopferungen ju verfchaffen, befonbers ba in dem über die norbamertfa* nifcfyen 25 eftßungen mit ©ntqlanb (1755) auöge* broebenen ©eetriege im Stieben 5 u 23 e r fa i 11 e $ (10 Sehr. 1763) biefe lefcte mit einem entjcbiebenetl Uebergetvicbte berauötrat, das ftd^ auf den (¡ürrvetb uuge* teurer Sbefifjiingen in Oft in bien, auf die Erlangung von ‘üfftinorca, gauj Sanaba, und bei* Snfdn 23 in; Cent, ©renaba, $abago und ©eminique, fo tvie ©emgambiens in 2lfrita grünbete, dine Solqe die* fei Sriebenifcblulfeg rvar die Abtretung von Soutftatta (1765) an ©panjem Uf. £ J
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